Njaswisch: die Stadt mit einem romantischen Schloss

Njaswisch wurde erstmalig im Jahr 1223 erwähnt und später zum Teil des Großherzogtums Litauen. Im 15. Jahrhundert, als noch eine kleine Stadt, überging sie in den Besitz der Fürstenfamilie Radziwiłł und diente als Residenzschloss bis 1813. 1562 wurde in Njaswisch das erste Buch auf Belarussisch veröffentlicht, die mit den lateinischen Buchstaben gedruckt wurde — Katichizis von Szymon Budny. Während des Großen Nordischen Kriegs 1700 bis 1721 wurde die Stadt von schwedischen Truppen stark beschädigt. Aber in den 1720er Jahren wurde sie von Michał Kazimierz Radziwiłł Rybeńko rekonstruiert. Nach dem Krieg, in den 1740er und 1750er Jahren, gründete er eine Weberei zur Herstellung der seidenen Gürtel (später befand diese sich in Sluzk), eine Militärschule für Kadetten, mehrere Textilfabriken und baute eine Kirche und eine Druckerei um. Seine Frau Franciszka Urszula Radziwiłł gründete in Njaswisch ein Theater mit Chor und Ballett-Schule. In den Jahren 1764 und 1768 wurde die Stadt von russischen Truppen besetzt. Im Jahr 1772 war die Bibliothek, die über 10 000 Bände umfasste sowie Gemälde und andere Kunstwerke, nach Sankt Petersburg umgezogen. Die Bücher aus der Bibliothek waren ins Eigentum der Russischen Akademie der Wissenschaften übergegangen.

Schloss Njaswisch wurde im Jahre 1583 gebaut und in den Jahren 1584 bis1598 zwei Kloster und ein Kollegium, die zu unterschiedlichen religiösen Ordensgemeinschaften gehörten. Im Jahre 1586 erhielt die Stadt auf Initiative von Mikołaj Krzysztof Radziwiłł das Magdeburger Stadtrecht. Zwei Epidemien, die in der Stadt im 17. Jahrhundert ausbrachen, führten zur Gründung der Apotheke im Jahre 1627. Im Jahre 1584 machte man den ersten Spatenstich des Schlosses Njaswisch. Das Schloss wurde mehrmals umgebaut und hat infolge dessen die Merkmale vieler Baustile. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss in Njaswisch von der Adelsfamilie Radziwiłł saniert und man projektierte in dieser Zeit einen der größten Landschaftsgärten in Europa. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schloss Njaswisch als Sanatorium benutzt und die Gärten wurden vernachlässigt. Im Jahr 1994 wurde die Burganlage als unter Denkmalschutz stehendes Objekt gelistet, und im Jahr 2006 wurde sie von der UNESCO zum UNESCO-Welterbe gezählt.

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Schloss Njaswisch gilt als schönstes Schloss in Belarus und lockt jährlich Tausende Besucher an. Die Gartenanlagen mit dekorativen Seen sind eine Besonderheit der Stadt Njaswisch. Nach den intensiven Restaurierungsarbeiten (2004 - 2012) ist das Schloss wieder für Besucher zugänglich. Das Rathaus Njaswisch – ein Baudenkmal aus dem 16. Jahrhundert – ist das älteste auf dem belorussischen Territorium erhaltene Rathausgebäude. Nach der Einschätzung einer Reihe von Studien wurde es nach dem Entwurf des italienischen Architekten Giovanni Maria Bernardoni gebaut, nachdem die Stadt das Magdeburger Stadtrecht erhalten hatte. In den Jahren 1997 bis 2004 wurden im Rathaus, das ein Denkmal der Architektur des 16. bis18. Jahrhunderts ist, Reparaturmaßnahmen durchgeführt.

Njaswisch ist eine Stadt, die Ihnen auf den ersten Blick sehr gefallen wird. Deshalb ist es besonders sehenswert für kunstbegeisterte Menschen. Szenen aus dem mittelalterlichen kulturellen Leben werden mit Hilfe von Ritterturnieren, Tänzen der schönen Damen, Schlachten und Auftreten von Hofnarren wieder lebendig. Das Festival „Das alte Njaswisch“ findet in der Regel im Juli statt und zieht viele Zuschauer an. Schließen Sie sich an dieses schöne Fest an und entdecken Sie die magische Mittelalterwelt. Im Jahr 2012 wurde Njaswisch als die Kulturhauptstadt von Belarus benannt und ist die dritte Stadt nach Polozk und Gomel, die diesen begehrten Status erhielt.

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Sehenswürdigkeiten von Njaswisch:

  • Schloss Njaswisch. Ein UNESCO-Weltkulturerbe, Residenzschloss von Radziwiłł aus dem 16 Jahrhundert.

  • Fronleichnamskirche. Ein prächtiges Gebäude aus den Jahren 1584-1593 und eine der ältesten Kirchen der Jesuiten weltweit. Hier sind viele Mitglieder der Adelsfamilie Radziwiłł begraben.

  • Sluzker Tor. Altes Stadttor, um 1700 gebaut, das seinen Namen von der nahegelegen Stadt Sluzk erhielt.

  • Rathaus. Das Gebäude mit Elementen der Renaissance und des Barocks

  • Das Haus der Handwerker (das Haus auf dem Markt) - das einzige erhaltene Architekturmodell des belarussischen Stadthauses mit Barockfassade.

  • Das Gebäude des Milchhofs, das Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde.

  • Der Komplex des ehemaligen Klosters der Benediktnonnen liegt im südlichen Teil der Stadt. Es wurde in den Jahren 1590-1595 gebaut.

  • Das Denkmal «Stein der Wünsche».

  • Der englische Park und der japanische Park. 1913 legte ein Gärtner aus dem Vereinigten Königreich diese Parks an.

Museen:

  • Das historisch-kulturelle Nationalmuseum und der Naturschutzpark (Leninskaja Str. 19)

  • Das Heimatkundemuseum (Leninskaja Str. 96)

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